Des kranken Mopses gutes Leben
Begeht der neidische Bellin,
Bellin, vor dem die Hasen beben,
Das Rebhun fällt, die Füchse fliehn.
Da sieht man, wem das Glücke grünet!
Sehe, spricht er, diesen Broddieb an,
Zeit Lebens hat er nichts gethan,
Doch wird er wie ein Abt bedienet.
Das Brod vom schönsten Waizenkorne
Und Lerchenbrüste nähren ihn;
Seht, wie sich Herr und Frau bemühn,
Da ist Mops hinten, Möpschen vorne.
Ich bin gesund. Was ist mein Dank,
Wenn ich Feld, Busch und Thal durchkrochen?
Des Tages Prügel, Abends Knochen,
Warum bin ich nicht gleichfalls krank?
Es hat, nach des Fontaine Lehren,
Das Glücke zu gewisser Zeit
Die grausame Gefälligkeit,
Der Thoren Wünsche zu erhören.
Bellin ward krank und Mops gesund,
Sobald der Hausherr es vernommen,
So ließ er seine Jäger kommen,
Und sprach: Erschießt den Hünerhund.
Der arme Hund erschrack sich heftig.
Als er den Todesspruch empfieng,
Und dieser Schrecken war so kräftig,
Daß ihm sein ganzes Weh vergieng,
Er säumte nicht, davon zu scheiden.
*
Sieh! Neid, wie thöricht du verfährst,
Du kannst im Elend uns beneiden,
Darinn du längst versunken wärst.
Begeht der neidische Bellin,
Bellin, vor dem die Hasen beben,
Das Rebhun fällt, die Füchse fliehn.
Da sieht man, wem das Glücke grünet!
Sehe, spricht er, diesen Broddieb an,
Zeit Lebens hat er nichts gethan,
Doch wird er wie ein Abt bedienet.
Das Brod vom schönsten Waizenkorne
Und Lerchenbrüste nähren ihn;
Seht, wie sich Herr und Frau bemühn,
Da ist Mops hinten, Möpschen vorne.
Ich bin gesund. Was ist mein Dank,
Wenn ich Feld, Busch und Thal durchkrochen?
Des Tages Prügel, Abends Knochen,
Warum bin ich nicht gleichfalls krank?
Es hat, nach des Fontaine Lehren,
Das Glücke zu gewisser Zeit
Die grausame Gefälligkeit,
Der Thoren Wünsche zu erhören.
Bellin ward krank und Mops gesund,
Sobald der Hausherr es vernommen,
So ließ er seine Jäger kommen,
Und sprach: Erschießt den Hünerhund.
Der arme Hund erschrack sich heftig.
Als er den Todesspruch empfieng,
Und dieser Schrecken war so kräftig,
Daß ihm sein ganzes Weh vergieng,
Er säumte nicht, davon zu scheiden.
*
Sieh! Neid, wie thöricht du verfährst,
Du kannst im Elend uns beneiden,
Darinn du längst versunken wärst.
Magnus Gottfried Lichtwer
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