Es ist nicht bloß die äußere menschähnlichkeit der thiere, der glanz ihrer augen, die fülle und schönheit ihrer gliedmaße was uns anzieht; auch die wahrnehmung ihrer manigfalten triebe, kunstvermögen, begehrungen, leidenschaften und schmerzen zwingt in ihrem innern ein analogon von seele anzuerkennen, das bei allem abstand von der seele des menschen in ein so empfindbares verhälnis zu jenen bringt, daß ohne gewaltsamen sprung, eigenschaften des menschlichen gemüts auf das thier, und thierische äußerungen auf den menschen übertragen werden dürfen. In mehr als einer sinnlichen kraft thut es uns das thier zuvor, in schärfe des gesichts, feinheit und stärke des gehörs und geruchs, schnelle des laufs und befähigung zum flug; sollten wir ihm nicht zugestehen, neben uns und in der einwirkung auf uns seine besonderheit geltend zu machen?
Jacob Grimm
aus: Reinhart Fuchs, Berlin 1834, S. I/II
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