Vergnügen halber wunderbar,
Sowohl als ihres Ehegatten
Und aller Kinder, die sie hatten;
Sie waren wegen reinen Bluts
Gesund und sämtlich frohen Muts;
Sie lebten ohne Nahrungssorgen,
Und Lust auf heut und Lust auf morgen,
Lust über Lust,
Freud’ über Freude,
War unaufhörlich ihre Weide. »
Unmöglich ist es«, sprach die Alte,
»Dass ich noch länger mich enthalte,
Mein Wohlsein herzlich zu besingen;
Ich will mich in die Höhe schwingen.«
Gleich flog sie auf, und in dem Flug
Sang sie, doch sang sie nie genug.
Sie dacht’: Sind gleich die Nachtigallen
Die besten Sänger unter allen,
So soll die Lerche doch nicht schweigen,
Sie steht auch in der Sänger Reigen.
Sie schwang sich folgends von der Erden
So hoch ins Reich der Luft empor,
Als wollte sie im Himmelschor
Ein Mitglied jener Sänger werden.
Sie singt und singt sich endlich müde,
Und nach dem freudenvollen Liede
Sehnt sie sich nach der Ruhe wieder
Und sank zu ihren Jungen nieder,
Die durch ein lallendes Getöne
Die alte liebe Feldsirene
Mit voller Herzenslust
Die Lust in ihrer Mutter Brust
Zugleich mit neuer Lust versüßten.
Johann Ludwig Meyer von Knonau
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