Samstag, 11. Oktober 2008

Johann Wilhelm Ludwig Gleim


Johann Wilhelm Ludwig Gleim wurde am 2. April 1719 in Emsleben (Ostharz) als viertes Kind des Obersteuereinnehmers Johann Laurenz Gleim geboren. Er besucht die Stadtschule und das Lyzeum in Wernigerode und studierte ab 1739 die Rechte, nahm aber bald die Philosophie hinzu. 1735 starben beide Eltern, das Studium wurde ihm durch wohlhabende Gönner ermöglicht. 1740 wurde Gleim Hauslehrer in Potsdam, dadurch dem Prinzen Wilhelm von Brandenburg bekannt, der ihn als Sekretär in seine Dienste und 1744 in den Zweiten Schlesischen Krieg mitnahm. Im gleichen Jahr war sein »Versuch in Scherzhaften Liedern« in zwei Teilen erschienen und machten den Verfasser berühmt. Nachdem der Prinz den Krieg nicht überlebte, wurde Gleim zunächst Sekretär des Alten Dessauers (Leopold I.), den er aber verließ, weil er mit dessen Rücksichtslosigkeit und Strenge nicht klar kam. Er lebte dann in Berlin, bis er 1747 als Domsekretär nach Halberstadt berufen wurden. Später wurde er Kanonikus im Stift Walbeck.
Gleim war mit wichtigen Dichtern seiner Zeit bekannt (Friedrich Gottlieb Klopstock, Johann Gottfried Herder, Johann Heinrich Voß, Johann Gottfried Seume u.a.) und gründete den Halberstädter Dichterkreis (Johann Georg Jacobi, Wilhelm Heinse u.a.), in dem sich viele junge Literaten trafen. Neben den »Preußischen Kriegsliedern« (1756) sind es vor allem seine »Fabeln« (1757), die ihn bekannt machten. Im Gegensatz zu den Kriegsliedern werden die Fabeln auch heute noch gelesen.
Am 18. Februar 1803 starb Gleim in Halberstadt.


Horst-Dieter Radke

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