Johann Gottlieb Willamov wurde am 15. Januar 1736 in Mohrungen, einem kleinen Städtchen Ostpreußens geboren. Der Vater war Pfarrer und unterrichtete seinen Sohn selbst. Im Alter von 16 Jahren begann er an der Universität Königsberg mit dem Studium der Theologie, belegte aber auch Vorlesungen zu Mathematik und den schönen Wissenschaften. 1758 wurde er Professor am Gymnasium in Thorn. Er lebte arm, zunächst aber zufrieden und wurde von seinen Schülern geliebt. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer veröffentlichte er Dithyramben, aber auch ein Buch mit satirischen Grabschriften in Vers und Prosa. Weil die Besoldung auch nach Jahren noch allzu kärglich ausfiel, folgte er einem Ruf im Jahr 1767 nach Petersburg. Herder kritisierte, dass Willamov für das Amt einer pompösen Schule in Petersburg ungeeignet war. Tatsächlich geriet er dort in Schulden und verzichtete 1776 auf die Leitung der deutschen Schule. Mit Privatunterricht und Gelegenheitsschriften fristete er kümmerlich sein Leben. Er geriet ins Gefängnis und starb, kurz nach seiner Entlassung, im Alter von 41 Jahren am 6. Mai 1777.
Willamov war zu Lebzeiten bekannt und wurde von Kollegen wie Herder geschätzt. Man erklärte ihn gar zum preußischen Pindar. Seine Dithyramben und seine Fabeln waren schon zu Lebzeiten berühmt. Sein Gesamtwerk erschien erst nach seinem Tode.
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