[...]In der altgermanischen Götterwelt wird der Wolf, das Tier Wodans, eher geachtet als verabscheut; letzteres geschieht erst viel später, nachdem die christliche Lehre den Götterglauben unserer Vorfahren verdrängt hatte. Nun verwandelte sich Wodan in den „wilden Jäger“ und seine Wölfe in dessen Hunde, bis zuletzt aus diesen der gespenstische Werwolf wird: ein Ungeheuer, zeitweilig Wolf, zeitweilig Mensch, Blindgläubigen ein Entsetzen. Noch heute spukt die Werwolfsfabel in verdüsterten Köpfen und flüstert das Volk sich zu, durch welche Mittel das gespenstische Ungeheuer zu bannen und unschädlich zu machen sei.[...]
Alfred E. Brehm
Brehms Tierleben
Säugetiere 2.
Leipzig und Wien 1890, S. 21.
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