Samstag, 5. März 2011

Die Fischer


Äsop:

Einmal waren Fischer auf Fang ausgefahren, hatten sich lange geplagt und nichts gefangen, nun saßen sie in ihrem Kahn und bliesen Trübsal. In diesem Augenblick erschien mit viel Getöse ein Thunfisch, der verfolgt wurde, und sprang wie von ungefähr in ihr Fahrzeug hinein. Die Fischer kappten ihn, brachten ihn in die Stadt und machten ihn zu Geld.

So ist es oft: Was die Kunst nicht einbringt, das schenkt das Glück.


Übersetzung in Ruhrdeutsch (HDR)

„Samma Hebbert“, sarich, „wat hab ich anne Bude neulich gehört? Du hass soon dicken Kawenzmann außn Teich gefischt?“
„Jau“, sacht unsa Hebbert, „abba frach nich wie?“
„Zähl mal“, sarich, „soll mich auf ein Pilskes nich ankommen.“
„Pass up, dat wa so. Ich hock schon den halben Tag in Boot un tu vomich hindösen, weil aba auch kein Fischsack anbeißen tut. Un da sarich mich, Hebbert, sarich mich, gez is Schluss. Gez packse zusammn un ab nach Hause. Pilscken aussn Kühlschrank und ab in Gaaten mit die Radio, Fußball hörn. Un ich hab die Angel schon zusammengepackt un alles vastaut, da denk ich, watt nimmse die Würma alle wieder mit, is doch Kappes und kipp se so am Bootrant ins Wassa. Glaubsses nich, was da plözlich los waa. Ein Gewussel un Gequirle un alle Fische von Teich waan plözlich da un gab Zoff um die Würmas. Nehm ich seelenruich main Kescha und ziehn einma durch und fast hättichn Kaapfen nich ins Boot gekricht.“
„So kanz gehn“ sarich, „watte Kunst nich bringt, dat bringt der Dusel.“

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