»Kommst du auch mal ans Licht, Dreckwühler?« fragt eine Rotfeder den großen Wels, der wegen des warmen Wetters an die Oberfläche des Teichs gekommen ist und gemächlich, mit langsamen, schlängelnden Bewegungen dahin zieht. »Sonst immer im Dunkeln, Schlammpeitscher, was willst du hier oben?« ruft eine andere aus dem Schwarm, der den seltenen Gast an der Oberfläche umspielt. »Pass auf, wenn du lange hier oben bei uns bleibst, dann fallen wir über dich her.« »Verschwinde lieber, bevor wir dir was antun!« »Uns bekommst du nicht zu fassen, wir sind viel flinker und wendiger als du.« Der Wels antwortet nicht auf das Gezeter der kleinen Fische. Bald verlieren diese das Interesse und verschwinden ins Schilf, um Nahrung zu suchen. Der Wels zieht noch eine Weile dicht unter der Oberfläche des Teichs dahin und lässt sich dann, als er genug davon hat, wieder zurück auf den Grund sinken. Das Geschrei der kleinen Leute stört den obersten Beamten nicht.
Horst-Dieter Radke
1 Kommentar:
Einfach wunderschön...Deine Beobachtung und das, was Du daraus gemacht hast.
Überhaupt eine klasse Seite.
Viele Grüße von Lametta...die jetzt doch mal in Ruhe nachgelesen hat und nun auch den Unterschied zwischen Wels und Karpfen kennt;)
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