Dann flogen die beiden nach einem andren Baum, und der Kleine dachte: Warte nur, du isst mir alles vor der Nase weg, sofort werde ich dich zum besten haben und dafür wachen dass du mir nicht länger die Früchte wegstibitzt.«
Und während er auf einem leichten Zweig sass, verrichtete der Kleine seine Notdurft, und reinigte seinen Hintern mit einem Hölzchen.
Der Kasuar rief: »Welches Holz gebrauchst du dazu?«
Der kleine Vogel antwortete: »Ich ziehe mir selbst die Flügel aus, und gebrauche dieselben.«
Dann setzte sich der Kasuar und verrichtete ebenfalls seine Notdurft; inzwischen kam der kleine Vogel und riss ihm die Flügel aus, welche von dem Kasuar zu dem obern erwähnten Zwecke verwendet wurden.
Dann sagte der kleine Vogel: »Lasst uns einmal fliegen« und flog von dannen; der Kasuar aber hatte das Fliegen verlernt. Da rief ihm der Kleine zu; »Als wir zusammen flogen, assest du all die Früchte; darum habe ich dich betrogen, denn ich gebrauchte keine Flügel, sondern ein Hölzchen.«
Der Kasuar sprach; »Weil du mich betrogen hast, so wird, wenn dich ein Bube sieht, er dich mit Steinwürfen zu töten versuchen, oder dir mit einem Pfeilchen den Garaus machen.«
Der kleine Vogel sagte: »Gut, gehe du nur in den Wald hinein, Hund oder Mensch, wer dir auch begegnet, wird versuchen dich zu töten.«
Volksdichtung aus Indonesien
Sagen, Tierfabeln und Märchen
Übersetzt von T. J. Bezemer
1904
Sagen, Tierfabeln und Märchen
Übersetzt von T. J. Bezemer
1904
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