Foto: (c) Mirjam Radke
Es war 'mal ein Affe, der kam aus dem Hain. Und er ging hinaus um Schaltiere zu suchen, der arme Teufel! Und während er durch den Meertang lief, sah er eine Klebe-
Tripang.
Der Affe sagte: „Wohlan, Tripang, sofort wirst du platt getreten werden.”
Die Tripang antwortete: „Ich bin nicht deine Sklavin, Affe, rede doch nicht solch albernes Zeug!”
Der Affe sprach wieder: „Rede nicht so baren Unsinn, Tripang; sogleich werde ich dich zertreten, hörst du; es scheint mir, du willst scherzen!”
Die Tripang antwortete: „Zertrete mich nur, du mit deinen Lügen!”
Da versetzte ihr der Affe einen Fusstritt mit der rechten Pfote. Und seine Pfote klebte fest.
Der Affe sagte: „Lass loss, Tripang, willst du! sonst versetze ich dir einen Tritt mit meiner linken Pfote!”
Die Tripang sprach wieder: „Thue es nur frei!”
Da gab ihr der Affe abermals einen Fusstritt, folglich klebten die beiden Pfoten des Affen an der Tripang fest.
Da sagte der Affe: „Lass los, Tripang, sonst werde ich dich stossen!”
Die Tripang erwiderte: „Stosse nur zu!"
Der Affe stiess mit der rechten Faust, und auch diese klebte fest. Dann stiess er mit seiner linken Faust , und auch die klebte fest.
Darauf sprach der Affe: „Lass los, Tripang, sonst werde ich dich beissen, hörst du?”
Die Tripang sagte: „Beisse nur zu!”
Da biss sie der Affe, und sein Mund klebte fest.
Und als das Wasser stieg, so ist der Affe ertrunken, weil er an dem Körper der Tripang festgeklebt blieb.
Volksdichtung aus Indonesien
Sagen, Tierfabeln und Märchen
Übersetzt von T. J. Bezemer
1904
Sagen, Tierfabeln und Märchen
Übersetzt von T. J. Bezemer
1904
Originaltitel: Der Affe und die Tripang (Holothuria edulis)
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