In Detwang, das unten am Berg liegt, auf dem Rothenburg thront, können sie sich mit einem Kirchlein und dem Teufel beschäftigen. Man erzählt, dass dieser sich so ärgerte, als er vom Kirchenbau in Detwang hörte, dass er einen schweren Felsbrocken aufnahm und sich auf den Weg machte, das Gotteshaus zu zerstören. Unterwegs traf er eine alte Frau, die auf dem Rücken einen Korb voll durchgelaufener Schuhe trug, die sie für die Nachbarn zum Schuster bringen sollte. Der Teufel, schon müde von der Last des Felsens, hielt zu einem Schwätzchen an und wollte von der Frau wissen, wie er zu dem Kirchlein in Detwang komme. Die merkte aber wohl, mit wem sie es zu tun hatte, und sagte pfiffig: »All die Schuhe habe ich auf dem Weg von Detwang bis hierher schon durchgelaufen.« Da sah der Teufel rot. So weit sollte er noch laufen? Wütend schleuderte er den Stein beiseite und verschwand. Woran man sieht, dass die bösesten oft nicht die gescheitesten sind.
Horst-Dieter Radke
Entnommen dem Buch:
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