Die Indochinesen sind reich an Märchen und Erzählungen verschiedener Art, die sich theils in ihrer Literatur geschrieben finden, theils mündlich fortgepflanzt werden. Sie tragen vielfach das Gepräge eines indischen Ursprungs, oder lehnen sich an das Chinesische, andere sind aus dem Malayischen übersetzt, andere wieder aus dem Javanischen, indem sich die verschiedenartigsten Einflüsse auf der hinterindischen Halbinsel gekreuzt haben. Daneben her laufen die historischen Sagen der nationalen Traditionen, und dann findet sich noch ein unerschöpflicher Fabelschatz, der den heiligen Textbüchern entnommen ist, vorzüglich den 550 Vorexistenzen Buddha's, welche die kleineren heißen, im Gegensatz zu den zehn letzten oder großen Wuttu's der Xataka.
aus: Adolf Bastian
Erzählungen und Fabeln aus Hinterindien
In: Globus #, Juli 1866, S. 82
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