MMM 11: Bambis Appetit
„Papa“, fragt Bambi, „können wir nicht mal was anderes essen?“
„Was anderes?“ fragte Vater Hirsch erstaunt und hörte auf, die Knospen abzuweiden.
„Zum Beispiel Menschenfleisch.“
„Igitt! Wie kommst du denn auf so etwas.“
„Immer nur Gras, und Kräuter und Halme und Knospen. Das hängt mir doch schon zum Halse heraus. Da ist eine Brombeere ja schon eine Abwechslung - trotz der Stacheln.“
„Aber Menschenfleisch? Überhaupt Fleisch - wer isst denn so was?“
„Na der Fuchs zum Beispiel, oder Gevatter Uhu, oder …“
„Deine Mutter hat recht, du hast schlechten Umgang. Wir sollten besser auf dich aufpassen.“
„Jetzt hör aber mal auf. Ich glaube, du findest das Essen auch langweilig und du traust dich nur nicht was zu sagen, weil du Angst hast, dass deine Frauen dir was auf dein Geweih geben.“
„Das ist nicht wahr!“ brauste Vater Hirsch auf. „Hier bin immer noch ich der Hirsch in der Herde.“
„Wer’s glaubt. Du traust dich ja nichts.“
„Und überhaupt, Menschen haben Schonzeit.“
„Wie lange denn schon?“
„Weiß ich’s? Die darf man erst jagen, wenn die Schonzeit vorbei ist.“
„Das ist wieder so etwas, was alle behaupten und keiner überprüft. Ich glaube, die Schonzeit für die Menschen hat noch nie einer ausgerufen.“
„Aber es wäre unfair die zu brechen. Die Menschen halten ja auch die Schonzeiten bei uns ein, naja, die meisten jedenfalls.“
„Und die rufen sie auch selber aus. Warum rufst du jetzt nicht aus, dass die Schonzeit für die Menschen zu Ende ist? Schließlich bist du ja der Hirsch im Wald, wie du eben noch behauptet hast.“
„Meinst du?“ Vater Hirsch klang nachdenklich.
„Na klar“, fasste Bambi sofort nach. „Und dann nimmst du gleich einen auf die Hörner, da, am besten den dort drüben, den mit der grünen Jacke. Und dann machen wir uns ein lecker Essen.“
„Eigentlich hast du recht“, sagte der Hirsch und röhrte laute die Schonzeit zu Ende. Dann beugte er den Kopf und rannte auf den herannahenden Jäger los.
„Was anderes?“ fragte Vater Hirsch erstaunt und hörte auf, die Knospen abzuweiden.
„Zum Beispiel Menschenfleisch.“
„Igitt! Wie kommst du denn auf so etwas.“
„Immer nur Gras, und Kräuter und Halme und Knospen. Das hängt mir doch schon zum Halse heraus. Da ist eine Brombeere ja schon eine Abwechslung - trotz der Stacheln.“
„Aber Menschenfleisch? Überhaupt Fleisch - wer isst denn so was?“
„Na der Fuchs zum Beispiel, oder Gevatter Uhu, oder …“
„Deine Mutter hat recht, du hast schlechten Umgang. Wir sollten besser auf dich aufpassen.“
„Jetzt hör aber mal auf. Ich glaube, du findest das Essen auch langweilig und du traust dich nur nicht was zu sagen, weil du Angst hast, dass deine Frauen dir was auf dein Geweih geben.“
„Das ist nicht wahr!“ brauste Vater Hirsch auf. „Hier bin immer noch ich der Hirsch in der Herde.“
„Wer’s glaubt. Du traust dich ja nichts.“
„Und überhaupt, Menschen haben Schonzeit.“
„Wie lange denn schon?“
„Weiß ich’s? Die darf man erst jagen, wenn die Schonzeit vorbei ist.“
„Das ist wieder so etwas, was alle behaupten und keiner überprüft. Ich glaube, die Schonzeit für die Menschen hat noch nie einer ausgerufen.“
„Aber es wäre unfair die zu brechen. Die Menschen halten ja auch die Schonzeiten bei uns ein, naja, die meisten jedenfalls.“
„Und die rufen sie auch selber aus. Warum rufst du jetzt nicht aus, dass die Schonzeit für die Menschen zu Ende ist? Schließlich bist du ja der Hirsch im Wald, wie du eben noch behauptet hast.“
„Meinst du?“ Vater Hirsch klang nachdenklich.
„Na klar“, fasste Bambi sofort nach. „Und dann nimmst du gleich einen auf die Hörner, da, am besten den dort drüben, den mit der grünen Jacke. Und dann machen wir uns ein lecker Essen.“
„Eigentlich hast du recht“, sagte der Hirsch und röhrte laute die Schonzeit zu Ende. Dann beugte er den Kopf und rannte auf den herannahenden Jäger los.
Horst-Dieter Radke
MMM = Moderne Mini Märchen
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