Eines Tages traf er einen Knaben und machte mit ihm das gleiche Abkommen. Der Knabe war's zufrieden, ging mit ihm und arbeitete den ganzen Monat. Am Ende des Monats verlangte er sein Geld. Sein Herr aber sprach zu ihm: »Geh auf den Markt und hole mir ›Haa Hii‹!« Der Knabe dachte bei sich: »Haa, Hii? Was ist das? Was mag ›Haa, Hii‹ sein? Ah! jetzt weiß ich's! Mein Herr soll es schon bekommen.«
Und er ging seines Wegs, bis er einen großen Tausendfuß fand, und nahm eine schwarze Flasche und steckte ihn hinein. Darauf ging er weiter und fand einen Skorpion; auch diesen that er in die Flasche und korkte sie zu. Darauf brachte er die Flasche seinem Herrn und sprach: »Hier ist ›Haa, Hii‹«
Sein Herr sprach: »Was ist ›Haa‹?« Er antwortete ihm: »Stecke nur den Finger hinein!« Und er steckte einen Finger hinein, da stach ihn der Tausendfuß und er schrie: »Ha-a-a!« Da lachte der Knabe und sprach: »Der Herr hat ›Haa‹ gefunden, ›Hii‹ ist auch noch darin!« Der Herr aber sprach: »Es ist schon gut,« gab ihm sein Geld, und er ging seines Weges.
Seidel, A. (Hg.)
Geschichten und Lieder der Afrikaner
Berlin, 1896
Geschichten und Lieder der Afrikaner
Berlin, 1896
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