Dienstag, 24. November 2015

Der Vogel und die Affen

Es lebte einmal in einem Walde eine Affenherde; einst an einem kalten Tage sahen die Affen einen Leuchtkäfer, den sie für ein Feuer hielten. Sie fingen ihn, legten Laub und dürres Gras darauf und hofften, damit ein Feuer anzuzünden; einer von ihnen blies noch mit vollen Backen den Leuchtkäfer an. Dies sah der Vogel Spitzschnabel und sprach zu ihm: »Das ist ja kein Feuer, das ist ein Leuchtkäfer. Gib dir keine Mühe!« Der Affe kehrte sich nicht an diese Worte, sondern fuhr fort mit Blasen; da stieg der Vogel vom Baume, näherte sich ihm und wollte ihn mit aller Gewalt von dem törichten Beginnen abhalten. Darob erzürnte sich schließlich der Affe und warf einen Stein nach dem Spitzschnabel, daß er zermalmt wurde.
***
»Deshalb soll man dem nicht raten, der Belehrung nicht annimmt.

aus:
Somadewa
KATHÂSARITSÂGARA
Übersetzt von Dr. Hans Schacht
1918, Leipzig und Lausanne

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