Sonntag, 6. Januar 2013

Bidpai's Fabelbuch

Kalila und Dimna
Afghanisches Manuskript, 1429
Quelle: Wikipedia

…Was den Titel vorliegenden Buches betrifft, so glaubte ich dem alten und ursprünglichen „Calila und Dimna,“ welches Benennungen zweier Schakale sind, die in den beiden ersten Capiteln des Buchs die Hauptrolle spielen, und wornach dann das ganze Buch benannt worden, den Titel beisetzen zu müßen, unter welchem das Buch am bekanntesten ist, „Fabeln Bidpai’s.“ Hier muß aber gegen die Meinung verwahret werden, welche nach diesem Titel blos gewöhnliche Thierfabeln, in unzusammenhängender Reihe neben einander gestellt, wie die des Aesop und Locman, erwarten wollte; denn Bidpai’s Fabelbuch enthält nicht vereinzelt dastehende Fabeln, sondern, mit einem Wort, eine Philosophie des Lebens, dargestellt in dem anmuthigen Gewande von Fabeln und Parabeln. Die in dem Buche enthaltenen, mehr denn sechzig, Fabeln und Parabeln sind durch ein engeres oder loseres Band an einander geknüpft, kunstreich und dennoch natürlich. Eine Einsicht in das Buch wird das Nähere über die Art und Weise der Verbindung zeigen.


Calila und Dimna
oder
die Fabeln Bidpai’s.
Aus dem Arabischen
von Philipp wolff
Doctor der Philosophie, Privatdocenten der Orientalischen Literatur an der königl. Universität zu Tübingen, Mitlgiede der asiatischen Gesellschaft von Paris.

Erstes Bändchen
Stuttgart:
J. Scheible’s Buchhandlung
1837

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