Donnerstag, 22. November 2012

Fabelhafte Fabelbücher (Rezension)

Wer Fabeln liebt, möchte sie auch gelegentlich nachlesen. Das Angebot an alten und neuen Fabelbüchern ist groß, doch welches soll man wählen. Eine kleine Hilfe versucht die folgende Übersicht zu geben.

Das große Fabelbuch von Constanze Breckhoff und Gerhard Glück (Lappan Verlag) ist ein Prachtband, der nicht nur eine repräsentative Auswahl Fabeln von Aesop bis Wilhelm Busch und verschiedener Völker bringt, sondern auch noch schön und angemessen illustriert (G.Glück) ist. Das Buch ist nicht nach Zeitalter sortiert, sondern bunt gemischt. Ein guter Tipp für diejenigen, die gerne in guten Büchern schmökern und eine gute »Fabelgrundausstattung«.



Wer sich speziell für die Fabeln des Aesop interessiert, greift statt der zu Hauf verfügbaren Billigausgaben diverser Nachdruckverlage besser auf die Neuübersetzung von Thomas Voskuhl aus dem Reclam-Verlag.



Wem es nicht so auf sprachliche Genauigkeit ankommt, dafür aber auf sprachliche Schönheit, sollte sich die von Fulvio Testa illustrierten Ausgabe von Gisbert Haefs ansehen.




Die Fabeln des Jean de LaFontaine liegen in der Übersetzung von Ernst Dohm in einer umfangreichen und illustrierten Gesamtausgabe vor (mehr als 500 Seiten).



Wer es etwas karger und preiswerter möchte, wählt die Reclam Ausgabe (Übersetzer: Jürgen Grimm), die immerhin auch die Illustrationen von Gustave Doré enthält.



Lessings Fabeln liegen in einer schönen Taschenbuchausgabe des Fischer-TB-Verlages vor. Sie enthält außerdem auch die »Abhandlungen über die Fabel«.



Sie sind nicht jedermanns Geschmack und kommen heute arg belehrend daher, aber wer sie mag, die Kinderfabeln des Wilhelm Hey, findet 50 davon in einem preiswerten Taschenbuch:



Luthers Fabeln und Sprichwörter
findet man in einer schönen Ausgabe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Illustriert mit Abbildungen und Holzschnitten aus der Werkstatt von Lukas Cranach:



Deutsche Fabeln des 18. Jahrhunderts sind repräsentativ in einem Bändchen des Reclam-Verlages zusammen gestellt. Es ist sehr zu empfehlen, denn darin sieht man, dass es neben Lessing, Gellert & Gleim noch zahlreiche andere Fabeldichter in dieser Zeit gab.



Zum Abschluss Johann Wolfgang von Goethe. Seine längere Fabeldichtung um »Reineke Fuchs« ist wunderschön Illustriert von Dieter Wiesmüller in diesem Prachtbuch aus dem Hanser-Verlag. Ein Buch nicht nur für Kinder. Oder anders gesagt: Ein Buch, das Erwachsene, die es sich gekauft haben, auch an Kinder aushändigen können.




Horst-Dieter Radke

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