Bildquelle: Wikipedia
Ein armer Taglöhner schleppte sich die Tage seines Lebens jämmerlich fort, und doch legte er achtzig Jahre zurücke. Was er sich immer seufzend wünschte, war nichts anders als: Lieber Tod, komm doch endlich einmal! – Erlöse mich doch endlich, lieber Tod!
Der Tod erhörte ihn, und kam.
Der Taglöhner erschrack, und bath: nur drey Jahre noch, lieber Tod! – – lieber Tod, nur drey Jahre noch.
Nach dreyen Jahren kam der Tod wieder, und der arme Taglöhner bath wiederum um drey Jahre.
Je nun, sagte endlich der Tod. Ihr Menschen rufet mich, wenn ihr mich nicht sehet, und wenn ich komme, so fürchtet ihr mich. Ich will euch hinfür von ohnegfähr überfallen.
Von dieser Stunde an sterben die Menschen, wenn sie es am mindesten vermuthen.
Der Tod erhörte ihn, und kam.
Der Taglöhner erschrack, und bath: nur drey Jahre noch, lieber Tod! – – lieber Tod, nur drey Jahre noch.
Nach dreyen Jahren kam der Tod wieder, und der arme Taglöhner bath wiederum um drey Jahre.
Je nun, sagte endlich der Tod. Ihr Menschen rufet mich, wenn ihr mich nicht sehet, und wenn ich komme, so fürchtet ihr mich. Ich will euch hinfür von ohnegfähr überfallen.
Von dieser Stunde an sterben die Menschen, wenn sie es am mindesten vermuthen.
Heinrich Braun
Versuch in prosaischen Fabeln und Erzählungen
aus dem I. Buch
München, 1772
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