Der sinnreiche Fabeldichter Aesopus berichtet in seiner 33. Fabel, wie nämlich ein Bauer bei kalter Winterszeit in dem Wald eine von der Kälte fast erstarrte und halbtodte Schlange im Schnee fand; über diese erbarmte er sich, trug sie nach Haus, und legte solche an einen warmen Ort, allwo sie wieder zu sich selbsten und also zu dem Leben kam. Als sich die Schlange nun wieder bewegen konnte, schlich sie dem Bauern heimlich nach, und versuchte, ob sie demselbigen nicht etwas von ihrem Gift beibringen und damit beschädigen möchte; als nun der Bauer solches merkte, erwischte er eine Hacke oder Axt, wehrte sich wider diesen undankbaren Gast, und gab ihm den wohlverdienten Lohn.
Abraham a Sancta Clara
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