Freitag, 10. September 2010

Der gierige Schakal


In einem Walde kam ein Jäger von der Jagd; er trug eine gespannte Wildfalle. Da sah er einen Eber, legte den Bogen hin und Fleisch darauf und lief den Eber mit einem Spieß an; er tötete ihn zwar, wurde aber selbst von dessen Stoßzähnen so getroffen, daß er starb. Dies sah aus der Ferne ein Schakal. Er näherte sich, und obgleich er sehr hungrig war, so wollte er vorerst den großen Vorrat an Fleisch, den der Eber und der Jäger darboten, nicht anrühren, sondern machte sich an das Fleisch, welches auf dem Boden lag. In dem Augenblick schnellte der Bogen los, und der Pfeil tötete den Schakal. Also soll man nicht Vorräte anhäufen wollen.

aus:
Indische Erzählungen
Aus dem Sanskrit zum erstenmal ins Deutsche übertragen
von Dr. Hans Schacht
Privatdozent an der Universität Lausanne, 1918

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