Zwei Enten hatten sich auf einem See niedergelassen, auf dem das Eis bereits zu tauen begann. Es gab bereits größere Löcher, in denen sich schwimmen und nach Nahrung suchen ließ. Gegen Abend flog eine der beiden Enten auf und lies sich auf der Eisfläche nieder. »Komm zu mir« lockte sie die Freundin. »Wir wollen die Nacht auf dem sicheren Eis verbringen. »Lieber nicht« rief die andere Ente. »Der Fuchs mag kommen und außerdem schläft es sich auf dem leicht schaukelnden Wasser so gut«. »Der Fuchs ist für das tauende Eis bereits zu schwer« wollte die erste Ente beruhigen, doch die Freundin ließ sich von ihrer Angst nicht abbringen. So kam die Nacht und mit der Nacht kehrte auch der Frost noch einmal zurück. Am nächsten Morgen war die Ente, die im Wasser geblieben war festgefroren. Hilfesuchend schaute sie nach der Freundin aus. Doch die war verschwunden. Eine Spur, die vom Ufer kam und dorthin zurückkehrte zeigte, wo sie geblieben war.
Horst-Dieter Radke
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