Jacopo de Barbari: Pegasus (ca. 1480/1515)
Für Carl Schmitt
Auf großen Wogen, Sohn der Gorgo, fliege,
Beschwingtes Roß, ins Tagesgold empor!
Ich blicke hin, aus buntem Bogentor
Der Sonne, nach bedrohtem Wolkensiege:
Die Nebel perlen ihr, als Himmelsstiege,
Erschreckt und rasch zu Tal: sie fruchtet vor.
Doch Pegasus, nun strahl als Meteor,
Entzück mein Blut zum Sang im Sonnenkriege!
Wir folgen dir durchs Flügeln unsrer Ruder:
Ein Glückender, Berufer, stürz dir nach!
Ich traue ihm durch Glauben an den Bruder.
Erlieblichung der Schwester aus der Schmach
Gelingt dem Irdischen: den Urfluch lud er
Auch seinem Herzen auf, das Mut versprach.
Auf großen Wogen, Sohn der Gorgo, fliege,
Beschwingtes Roß, ins Tagesgold empor!
Ich blicke hin, aus buntem Bogentor
Der Sonne, nach bedrohtem Wolkensiege:
Die Nebel perlen ihr, als Himmelsstiege,
Erschreckt und rasch zu Tal: sie fruchtet vor.
Doch Pegasus, nun strahl als Meteor,
Entzück mein Blut zum Sang im Sonnenkriege!
Wir folgen dir durchs Flügeln unsrer Ruder:
Ein Glückender, Berufer, stürz dir nach!
Ich traue ihm durch Glauben an den Bruder.
Erlieblichung der Schwester aus der Schmach
Gelingt dem Irdischen: den Urfluch lud er
Auch seinem Herzen auf, das Mut versprach.
Theodor Däubler
aus: Attische Sonette,
Leipzig 1924
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