1.
Staub, der, mit dem Fuß getreten, auffährt und aufs Haupt dir steigt,Ist dem Menschen vorzuziehen, der, beschimpft, sich ruhig zeigt.
3.
Wie Wind den Baum, den Lotus Frost, der Donnerkeil den Berg bedroht,So leben vor dem Bösewicht die Guten, ach, in Angst und Noth.
12.
Den, welchem ohne eigens Mühn der Zufall etwas reicht,Und den, der nichts beim Mühn erlangt, du findest sie nicht leicht.
51.
Gerieth ein Mensch in Mißgeschick, so kann ihm Leides thun ein Tropf.Versank ein Elephant im Sumpf, so hüpft ein Frosch ihm auf den Kopf.
80.
Ein freundlich Wort, wenn Jemand zürnt, läßt seinen Zorn stracks höher wallen;Das thun die Wassertropfen auch, wenn sie in heiße Butter fallen.
93.
Hüllt stets dich Armuth-Dunkel ein, dann wird bei hellem Tag sogarTrotz aller Mühe Niemand dein, auch wenn du vor ihm stehst, gewahr.
109.
Das ist ein Wicht, der sich aus Furcht vor Schaden nichts zu thun getraut;Stellt keiner doch das Essen ein aus Furcht, daß er es nicht verdaut.
aus: Indische Sprüche
Aus dem Sanskrit metrisch übersetzt von
Ludwig Fritze
Leipzig o.J. (ca. 1880)
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