Mittwoch, 25. April 2012

Der Fürst im Berg - mit Rabatt

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Dienstag, 24. April 2012

Geprüfte


Reben von hohen Bäumen gehoben,
prächtig von Kränzen und Früchten umwogen,
wurden nicht müde, sich selber zu loben
vor den hart an die Erde gebannten,
kleinen, bescheidenen Anverwandten.

Diese dagegen haben gelächelt:
„Prangt nur dort oben von Kühlung umfächelt,
während wir in den langen Tagen
an dem Gesteine die Gluten ertragen.
Unsere Früchte sind rum die mildern,
schön zwar die euern, aber die wildern.“

Abraham Emanuel Fröhlich
Aarau, 1829

Donnerstag, 19. April 2012

Der Wolf


Ein Wolf, der ein eingebildeter Gesell war, und mit Thieren höheren Ranges Umgang haben wollte, wünschte bei einem Feste, das der Löwe gab, zu erscheinen; da man aber wußte, daß er Aas fresse und darum als von niederer Kaste angesehen wurde, so wollte er nicht in seinem eigenen Gewande erscheinen. Er schlich deshalb einigen Jägern nach, um sich des Fells eines vornehmen Thieres, das sie etwa erlegen möchten, zu bemächtigen, und hielt sich für sehr glücklich, als er ein Büffelfell erwischte.
Er zog alsbald diese Kleidung an, war, als er sich in einem benachbarten Bache betrachtete, ganz erfreut über seine Gestalt, stieß mit den Hörnern umher und machte manche lächerliche Sprünge. Als er es endlich für Zeit hielt, dem Könige der Thiere seine Aufwartung zu machen, begab er sich zu dem Festgelage. Als er den königlichen Wald betrat, erblickte ihn eine Meute Panther, die für den König jagten und augenblicklich riefen: was ist das? der Büffel gehört nicht zu uns; er ißt nicht an unserer Tafel!
Büffelfleisch aber, rief ein Anderer, ist nicht zu verachten, und wir erzeigen unserm Herrn einen Gefallen, wenn wir ihn damit versehen!
So fielen sie über den verkappten Wolf her und rissen ihn in Stücke.

Fabel der Hindus
aus: Lebensweisheit in Fabeln für die Jugend
Von Friedrich Hoffmann
Hofprediger in Ballenstedt
Stuttgart, 1840

Dienstag, 17. April 2012

Die Hasen und die Frösche

Frühling in Paris - 2012

Es wird erzählt, daß die Hasen einst Rats pflogen und dabei zu dem Entschlusse gelangten, sie wollten ihren Wald verlassen und in ein anderes Land ziehen, dieweil sie in unaufhörlicher Sorge lebten. Hunde und Menschen nämlich hielten sie in Furcht, und dieser Zustand schien ihnen nicht mehr erträglich. Ein alter weiser Hase meinte zwar, es sei töricht, die Heimat, in der sie von Kindesbeinen an gelebt, und die Freundschaft im Stiche zu lassen, aber das andere Volk wollte ihm keinen Glauben schenken, und so machten sich denn allesamt auf den Weg.

Es geschah aber, daß sie an einen Teich gelangten, an dessen schlammigten Ufern sich eine Froschversammlung niedergelassen hatte. Als die Frösche die Hasenschar nahen sahen, erschraken sie dergestalt, daß sie alle mit einem Plumpser ins Wasser sprangen. Dieses bemerkte der alte weise Hase, er rief seine Gefährten zusammen und sprach: »Da schaut her, ihr Herren! Erst durch die Frösche, die Furcht vor uns haben, müssen wir innewerden, daß wir eine große Torheit begehen, wenn wir unsern heimatlichen Wald verlassen, um anderswo größere Sicherheit zu suchen. Nie im Leben werden wir ein Land finden, wo wir nichts zu fürchten brauchen. Kehren wir also um, wir werden gut daran tun.« Und alsbald machten die Hasen kehrt und wanderten in ihr Land zurück.

Diese Fabel möge die, so ihre Heimat verlassen wollen, lehren, daß sie nirgends eine Gegend finden werden, wo es keine Sorge und keine Mühe gibt.


mittelalterliche Fabel aus:
Ernst Tegethoff, Französische Volksmärchen.
Jena, 1923

Dienstag, 10. April 2012

Der Tatzelwurm

Bildquelle: Wikipedia

Als kleiner Verwandter gilt der Tatzelwurm, ein alpenländisches Fabeltier, das auch unter den Namen Dazzelwurm, Praatelwurm, Stollenwurm, Beißwurm oder Bergstutzen bekannt ist, in der französischen Alpen als Arassas. Der Sage nach wird er zwischen 50 - 200 Zentimeter lang. Er lebt in Höhlen, die er sich selbst in den Felsen gräbt. Er ist scheu, gilt aber als gefährlich und aggressiv.

Samstag, 7. April 2012

Susanne Gerdom: Der Nebelkönig

Sallie ist Küchenmädchen in einem Schloss. In einer scheinbar gewohnten Welt bewegt sie sich zwischen Arbeit und Bibliothek, in der sie alte Sagen über Drachen und Zauberer liest. Dann muss sie Aushelfen bei einem Gastmahl und ab da verschiebt sich ihre gewohnte Welt nach und nach bis nichts mehr ist, wie es vorher war. Ihre Freunde sind Katzen, eine Eule, eine Ratte und ein Rabe, die aber alle auch als Menschen auftreten. Und dann begegnet sie zum ersten Mal dem Wolf – im Nebel und im Südturm. Bis sie begreift, dass es ihre Aufgabe ist, diese unwirkliche Welt zu überwinden, ja bis sie überhaupt begreift, dass es keine wirkliche Welt ist, sondern sie in einer Blase angehaltener Zeit lebt, vergehen viele Seiten. Dass es nicht langweilige wird, dafür sorgt die Autorin mit ihrer bereits aus ihren anderen Büchern bekannten Fähigkeit, die Leser sofort in die Geschichte zu ziehen. Sie begleiten das Küchenmädchen quasi direkt auf ihrem Weg und die Irritationen, die diese erschüttern, erschüttern auch die Leser mit.

Dieses Buch ist dicht geschrieben. Sämtliches Personal, von der Protagonistin, über den Antagonisten bis zur kleinsten Nebenfigur sind alle am richtigen Platz und weichen davon nicht ab. Keiner geht zum Beispiel im Laufe der Geschichte verloren ;-) Es gibt keine Längen und keine unmotivierten Sprünge und selbst die gerdomsche Adjektivitis ist soweit zurückgefahren, dass sie nicht mehr stört - oder vielleicht sogar genau die richtige Würze für dieses Buch ist.

Ein Jugendbuch? Vielleicht. Jedenfalls hatte ich nirgends beim Lesen das Gefühl, dass ich mir etwas aus der Kinderecke geholt habe. Fantasy vom Feinsten - sogar ein bisschen Märchen, was man von den meisten Fantasygeschichten nicht sagen kann - ist dieses Buch und ich bin überzeugt, dass es so viele Erwachsene Leser positiv aufnehmen wie Jugendliche ganz gewiss.

Ein fabelhaftes Angebot für Autorinnen und Autoren

Eine der fantasievollsten deutschen Autorinnen phantastischer Literatur, Susanne Gerdom, betreibt jetzt Autorencoaching und einen Roman-TÜV. Jede/r der mit seinem Meisterwerk nicht weiterkommt, kann jetzt bei ihr vorbei schauen und sich Rat und Hilfe holen.

Hier geht's lang.

Mattn Haas

Lütt Matten, de Has´,
de maak sick een Spaß
he weer bi´t Studeern
dat Danzen to lehrn,
un danz ganz alleen
op de achtersten Been.
Keem Reinke de Voss
un dach: dat´s een Kost!
un seggt:"Lüttje Matten,
so flink op de Padden?
un danzst hier alleen
op dien achterste Been?
Kumm laat uns tosam!
Ik kann as de Daam!
De Krei, de speelt Fidel,
denn geit dat kandidel,
denn geit dat man scheun
op de achtersten Been!
Lütt Matten geev Poot,
de Voss beet em dood.
Un sett sick in´n Schatten,
verspies de lütt Matten.
De Krei, de kreeg een
vun de achtersten Been.
Klaus Groth (1819 - 1899)

Freitag, 6. April 2012

Das Wiesel, die Katze und das Kaninchen



Sechzehnte Fabel

Ein junges Kaninchen war aus seiner Höhle gegangen. Bey seiner Zurückkunft fand es ein Wiesel darin, das sich derselben bemächtigt hatte. „Heraus mit dir!“ – war die Anrede: – „Die Höhle ist mein! Du hast sie usurpiert! Du hast sie widerrechtlich eingenommen! Heraus mit dir!“ –

Das Wiesel antwortete; und es erhob sich ein heftiger Streit über die beiderseitigen Rechte. – „Ich habe sie entdeckt, ich habe sie unbewohnt gefunden; also gehört sie mir!“ – Nach langen Zanken beschlossen sie endlich, eine alte Katze, die in der Nähe wohnte, zur Schiedsrichterinn zu nehmen.

Sie kommen an, sie tragen ihre Sache vor. – „Tretet doch ein wenig näher!“ – hieß es: „Ich bin zu alt, ich höre nicht gut!“ – Die Parteien vermuteten nichts arges, als die Katze auf sie sprang, und mit beider Tode die Streitigkeit beendigte.

Geschichte gewisser Kolonien, und gewisser kleinen Republiken!

Christian August Fischer
Politische Fabeln, 1796

Mittwoch, 4. April 2012

Der Fuchs und der Storch


Fingerhutmuseum Creglingen

Gevatter Fuchs, der Knauser, scheute nicht
Die Kosten, Nachbar Storch ein Gastmahl zu spendieren.
Das Mahl war karg: als einziges Gericht
Ließ klare Brühe unser Schelm servieren –
Und diese gar in einem flachen Teller.
Der Storch mit seinem langen Schnabel sticht
Umsonst hinein, doch schleckte um so schneller
Der Fuchs mit breitem Maul das Ganze auf.
Um sich zu revanchieren,
Bat kurze Zeit darauf
Der Storch den Fuchs, bei ihm nun zu soupieren.
Der sprach: »Ich komme gern,
Zu speisen bei so liebem Herrn.«
Er eilte zur gegebnen Zeit
Zur Storchenwohnung, pries die Liebenswürdigkeit
Des Freundes, labte sich entzückt
Am Duft des Fleisches, das zerstückt
Und fein gekocht – so ganz, wie er's am liebsten mag,
Zunächst noch abseits lag.
Er war mit gutem Appetit beglückt,
Der Füchsen selten fehlen soll.
Doch ach, wie war das jammervoll:
Man trug das Mahl in einer engen Flasche auf!
Die Mündung war nicht weiter als ein Büchsenlauf.
Der Storchenschnabel tauchte leicht hinein ins Glas,
Des Gastes Schnauze aber brauchte andres Maß.
Mit leerem Magen zog der Herr nach Haus,
Mit eingekniffnem Schwanz und schlappen Ohren;
Er sah beschämter als ein Füchslein aus,
Dem keck ein Huhn den Pelz geschoren.

Merkt's euch, Betrüger all auf Erden:
Auch ihr sollt so betrogen werden!

Jean de Lafontaine
Fabeln. Berlin 1923

Dienstag, 3. April 2012

Die Fabel von der Ameise und der Grille

Sascha Lobo liefert auf Spiegel Online eine ganz eigene Interpretation der äsopschen Fabel von der Ameise und der Grille.

Montag, 2. April 2012

Gewonnen

Als Gewinnerin aus 7 Mails wurde Simone Keil gezogen, deren Namen ich nennen und zu ihrer Homepage hier verlinken darf (ich habe gefragt).

Herzlichen Glückwunsch! Das Buch ist bereits in der Post und sollte in den nächsten Tagen eintreffen.