Montag, 8. Februar 2010

Die Ratte

 

Die Ratte als Fabeltier bekommt in der westlichen Kultur fast ausschließlich negative  Attribute. Sie gilt als feige und verschlagen. Wird ein Mensch als Ratte bezeichnet, so sollen diesem dadurch eben genau diese Eigenschaften angehängt werden. Im asiatischen Raum - wo die Ratten ursprünglich herkommen, bevor sie sich über die ganze Welt ausgebreitet haben - werden diese Nagetiere aber auch positiver charakterisiert. In Indien wird die Ratte auch als Symbol für Intelligenz benutzt. Es gibt Tempel, in denen die Tiere von Menschen mit Nahrung versorgt werden und wo es als Glückszeichen gilt, wenn eine Ratte jemanden über den Fuß läuft. In China gilt die Ratte unter anderem als Zeichen für Ehrlichkeit. Im deutschen Sprachschatz hat sich die Ratte auch jenseits der Bezeichnung ihrer Art verewigt: Landratte (für jemanden, der nicht zur See fährt), Rattenloch (für schäbige und dreckige Zimmer) und Rattenschwanz (für fast unübersehbare Folgewirkungen auf eine Handlung oder Tat). 

Horst-Dieter Radke

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