Samstag, 13. Juni 2009

Hildegard und das Einhorn

Quelle: Wikipedia

Das Einhorn gehörte zur mittelalterlichen Vorstellungswelt derart, dass es in Beschreibungen und auf Bildern so vorkommt und dargestellt wird, das kein Zweifel an seiner Existenz erkennbar ist. Ein gutes Beispiel liefert dafür auch Hildegard von Bingen (1098 - 1179). In Ihrem Werk Physica (das ihr allerdings nicht zweifelsfrei zugeschrieben werden kann) berichtet sie, dass das Einhorn (unicornus) eher kalt als warmblütig sei, es eine große Stärke habe und den Menschen fliehe. Lediglich Mädchen nähere es sich, wenn diese adliger und nicht bäuerischer Abkunft seien und am Beginn des Erwachsenenalters stehen. Blondhaarige und kussbereite würden vom Einhorn besonders bevorzugt. Auch über die Verwertung des Einhorns gibt Hildegard - oder der Verfasser der Physica - Auskunft: Die pulverisierte Leber, mit Eigelb gemischt, ergäbe eine Salbe, die jede Art von Aussatz heile, es sei denn, Gott hätte etwas dagegen. Ein Gürtel aus der Haut des Einhorns schütze vor Pest und Fieber und Schuhe aus Einhornleder verleihen gesunde Füße und Gelenke.

Das liest sich heute eher belustigend, aber ich denke, man darf es nicht so absolut sehen sondern eher als Hinweis, wie die Idee des Einhorns im Leben der Menschen verankert war.

Horst-Dieter Radke

(den Hinweis auf diese Stelle über das Einhorn bei Hildegard von Bingen bekam ich von Petra Kopf)

2 Kommentare:

Petra Kopf hat gesagt…

Klasse, dass sie es aufgenommen haben! Freut mich sehr. Vielleicht gab es ja im Mittelalter ein Einhorn - wer weiss?

Fabelhaft hat gesagt…

Als Idee ganz bestimmt :-)