Dienstag, 11. November 2008

Die Füchse


Zween Füchse, Sohn und Vater, schlichen,
Als kaum die Mitternacht verstrichen,
um ein entschlafnes Dorf herum,
Voll böser Absicht, leis’ und stumm.

Sie nahten eines Hofes Ställen,
Da hörten sie die Hunde bellen,
Die Thüren knarrn, die Hähne krähn,
Der alte Fuchs sprach: laß uns gehn,

Hier wird der Angriff nicht gelingen,
Daher sie sachte weiter gingen,
Drauf stellt ein and’rer Hof sich dar,
Darinnen alles stille war.

Nur hört der Sohn nicht ohne Schaudern
Viel Gänse mit einander plaudern.
Der Alte sprach: dies schadet nicht,
Hier bellt kein Hund, ich seh’ kein Licht.

Sich brachen ein mit gutem Glücke,
Und aßen sich in Gänsen dicke.

***

Nicht leicht droht Unfall einer Macht,
Darin der Pöbel schweigt, und die Regierung wacht.

Magnus Gottfried Lichtwer

Keine Kommentare: