Mittwoch, 3. September 2008

Die Spinnengerechtigkeit



Auch die Spinne wollte einst gerecht sein und sagte der Besenfrau, welche alle Wochen einmal ihr Haus in den Staub legte, sie sei gewiß kein so böses Geschöpf, als man sie allgemein dafür halte; es sei freilich wahr, sie empfinde nicht alles immer richtig, was an den äußersten Spitzen ihrer langen Spindelgebeine vorgehe. Und wenn sie zuzeiten genötigt sei, ein unglückliches Tier wegen Frevel und Unruhe zu ihrem Haupt bringen zu lassen, so sei sie ganz unschuldig, wenn ihre gefühllosen Fingerspitzen ein solches Tier etwa zu hart in die Klauen fassen.
Heinrich Pestalozzi

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