Dienstag, 1. Juli 2008

fabeln

Redet jemand von irgend etwas, was man nicht glauben mag, so sagt man leicht: »Was fabelst du da wieder?« Man meint, wenn man dieses Wort nutzt, das derjenige fantastische, nicht der Wirklichkeit entsprechende Geschichten erfindet, also Unwahres erzählt. Sagte doch Goethe auch von sich: »… so etwas freut mich alten fabler.« Im Deutschen Wörterbuch der Grimms findet sich jedoch die Bemerkung: »… aus den ältesten zeiten wo, wer etwas umständlicheres angibt, schon dadurch als fabler erscheint.« Der Bedeutungswandel des Verb »fabeln« hin zu einer negativen Aussage hat also erst in neuerer Zeit stattgefunden.
Horst-Dieter Radke

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