Samstag, 12. Juli 2008

Der Weise und der Alchymist

Gesund und fröhlich, ohne Geld,
Lebt’ einst ein Weiser in der Welt.

Ein Fremder kam zu ihm, und sprach: auf meinen Reisen
Hört’ ich von deiner Redlichkeit,
Du bist ein Phönix uns’rer Zeit.
Nichts fehlt dir, als der Stein der Weisen.

Ich bin der Trismegist, vor dem sich die Natur
Stets ohne Schleier zeigt, ich habe den Merkur,
Dadurch wir schlechtes Blei in feines Gold verkehren,
Und diese Kunst will ich dir lehren.

O dreimal größter Trismegist!
Versetzt der Philosoph, du magst nur weiter reisen,
Der ist kein Weiser nicht, dem Gold so schätzbart ist.
Vergüngt seyn, ohne Gold, das ist der Stein der Weisen.

Magnus Gottfried Lichtwer

Keine Kommentare: